Welpen

Die Fütterung von Welpen und Junghunden:
Das Beste von Anfang an

Eine ausgewogene Ernährung ist die wichtigste Grundlage für ein gesundes Wachstum. Junge Hunde brauchen anderes Futter als erwachsene Hunde: Ihr Nährstoffbedarf ist deutlich höher, denn sie müssen ihr Skelett ausbilden, ihre Haut wächst ebenso, wie ihr Fell. Außerdem sind Welpen ständig in Bewegung und leisten sehr viel Kopfarbeit, weil ja alles so neu und aufregend ist, sie rennen und toben mit anderen Hunden herum: Das verbraucht viel mehr Energie als ein gewöhnlicher Spaziergang mit einem erwachsenen Hund. Deshalb ist eine optimale Fütterung besonders wichtig in der „Hauptwachstumsphase“ zwischen dem dritten und dem sechsten Monat, bei sehr großen Rassen etwa bis zum achten Monat.

Leyen Welpen- und Junghund-Futter ist optimal abgestimmt auf die Bedürfnisse junger Hunde im Wachstum, das bedeutet:

  • ein optimales Kalzium- / Phosphor-Verhältnis
  • nur eine einzige Fleischquelle (single protein), um den Darm nicht unnötig zu belasten, dazu eine milde Getreidequelle und lediglich zwei auf den Welpenbauch abgestimmte Gemüse- und Obstsorten für optimale Verträglichkeit
  • eine ausgewogene und regelmäßig laboranalytisch überprüfte Zugabe aller notwendigen Nährstoffe, damit der Welpe weder über-, noch unterversorgt wird
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Wie oft wird der Welpe gefüttert?

Achten Sie auf regelmäßige Fütterungszeiten

Hunde sind Gewohnheitstiere. Es wird für alle Beteiligten leichter, wenn Sie gewisse Strukturen einführen, denn Welpen wie kleine Kinder fühlen sich in einem geregelten Tagesablauf am sichersten.

Der Magen Ihres Welpen ist noch sehr klein, weshalb sein Futter auf mehrere Mahlzeiten am Tag verteilt werden muss, um ihn nicht zu überlasten. Füttern Sie den Welpen drei bis vier Mal täglich zu festen Zeiten. So kann sich der Verdauungsapparat auf das Futter einstellen – und die Erziehung zur Stubenreinheit wird erleichtert, weil Sie wissen, dass Sie ca. zehn Minuten nach dem Füttern mit Ihrem Welpen nach draußen gehen müssen.

Nach 20 bis 30 Minuten sollte der Futternapf entfernt werden, damit der Welpe lernt, seine Ration aufzufressen –  gerade im Sommer kann stehen gebliebenes Futter leicht verderben bzw. zieht Fliegen an, die ihre Eier in das Fleisch legen. Außerdem ist es für Sie leichter, eventuelle Appetitlosigkeit und damit möglicherweise Krankheiten zu bemerken. 

  • Bis zum Alter von 4 Monaten: 4 Mahlzeiten am Tag
  • Bis zum Alter von 6 Monaten: 3 Mahlzeiten am Tag
  • Ab einem halben Jahr: 2 Mahlzeiten am Tag
Welpen

Was und
wie viel füttern?

Die richtige Futtermenge hängt von mehreren Faktoren ab, wie z.B. dem zu erwartenden Endgewicht, der Aktivität und dem individuellen Hund – denn auch bei Hunden gibt es gute und schlechte Futterverwerter.

Die Fütterungsempfehlung richtet sich nach dem adulten Endgewicht. Wenn es Ihnen so vorkommt, als wäre es sehr viel, was Sie füttern sollen: Tatsächlich ist die Futtermenge fast die, die Ihr Hund als Erwachsener bekommt (zwischendurch, in der Pubertät, sogar mehr), weil er diese Endgröße ja erst einmal erreichen muss. Je nachdem, wie die Entwicklung verläuft, müssen Sie die Menge zwischendurch möglicherweise anpassen, falls Ihr Welpe zu pummelig oder zu dünn wird.

Sehr wichtig für eine gesunde Entwicklung ist eine angemessene Wachstumsgeschwindigkeit. Die Fütterung kann die Geschwindigkeit beeinflussen, in der der Welpe wächst: Wenn der Kleine durch eine Fütterung mit zu viel Energie zu schnell wächst oder zu schwer ist (weil er zu viel bekommt), kann dies zu Störungen in der Skelett-Entwicklung führen, weil etwa die Gelenke durch überflüssiges Gewicht stark belastet werden. Auch die Knochen sind noch gar nicht stabil genug, um zu hohes Gewicht zu tragen: Die Folge sind häufig Fehlstellungen der Beine. Gerade bei großen Rassen kann es durch eine zu hohe Energiezufuhr in der Wachstumsphase zu schweren Skelettschäden kommen, weil das Wachstum ungünstig beschleunigt wird, und die Knochenentwicklung kann nicht mithalten.

Leyen Welpen- und Junghundfutter ist so konzipiert, dass Welpen und Junghunde bedarfsgerecht mit allem versorgt werden, was sie brauchen, um groß und stark zu werden.

Wann stellt man das Futter um?

Der Umzug in das neue Zuhause, die Trennung von Mutter und Geschwistern sind für den jungen Hund unglaublich anstrengend. Dazu kommt, dass der Welpe sich an das neue Keim-Milieu in Ihrem Haushalt gewöhnen muss, was für seinen Körper wiederum Stress bedeutet. Füttern Sie Ihren Welpen in den ersten Tagen daher mit dem Futter, das er vorher beim Züchter, auf der Pflegestelle oder im Tierheim bekommen hat. Nach einer Woche können Sie auf Leyen Welpen- und Junghundfutter umstellen, indem Sie innerhalb von zwei Tagen das alte und Leyen-Hundefutter vermischen und die „alten“ Teile verringern, den Anteil von Leyen-Hundefutter jeweils vergrößern.

Wie lange füttert man Welpen- und Junghundfutter?

Wenn die Wachstumsphase des Knochenapparats beendet ist, sollte der Junghund auf Erwachsenenfutter umgestellt werden. Der Zeitpunkt ist von der ausgewachsenen Größe des jeweiligen Hundes abhängig:

  • Sehr kleine und kleine Hunden (bis 8 kg) haben ihre Endgröße üblicherweise mit dem sechsten Monat erreicht und können  mit ca. 6–8 Monaten auf die normalen „Erwachsenendosen“ umgestellt werden
  • Bei mittelgroßen Hunden (10–18 kg) erfolgt die Umstellung mit ca. 10 Monaten.
  • Bei großen Hunden ist das Größenwachstum erst im Alter von ca. 18–26 Monaten abgeschlossen. Daher stellt man sie erst mit 18–20 Monaten auf Futter für erwachsene Hunde um.

Gut für kleine, spitze Welpen­zähnchen

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Was Sie sonst noch brauchen

Es ist sehr leicht, sich in einen kleinen Hund zu verlieben, der warm, weich und wollig ist und genau auf den Schoß passt. Ein Blick in diese großen, feuchten Kinderaugen, und es ist um Selbstbeherrschung geschehen.

Es ist ein großes Glück, sein Leben mit einem Hund teilen zu können, dem „besten Freund des Menschen“. Es gehört allerdings auch Einiges dazu, aus ihm einen Freund und zuverlässigen Begleiter zu machen. Bevor man dieses kleine, freundliche Hundekind mit nach Hause – und in sein Leben – nimmt, muss man sich viele Fragen stellen und beantworten. 

Denn wenn der kleine Hund erst einmal da ist, wird Ihr Leben nicht mehr so sein wie vorher. Es wird aufregender, bunter, emotionaler, lustiger und für eine Weile auch deutlich anstrengender. Wenn Sie schon Kinder haben, sind Sie schon ein bisschen gefasst auf das, was jetzt kommt – die kurzen Nächte, das Jammern in der Nacht, die winzige Blase, die dauernd geleert werden muss. Wenn dies Ihr erster Ausflug in die Kinderwelt ist – in diesem Falle der vierbeinigen –, dann wundern Sie sich nicht: Diese Reise wird spannender und anders als alles, was Sie bisher erlebt haben.

Sie haben viel vor: Sie werden viel Geduld, Einfühlungsvermögen, Humor und einen guten Wischmop brauchen, Sie müssen die Hundesprache lernen, um den kleinen Hund verstehen und ihn unterstützen zu können, wenn er sich fürchtet, nicht mehr kann oder einfach nicht mehr weiter weiß, weil die menschliche Welt doch ganz anders ist als seine Sicht auf die Dinge.

Vergessen Sie nicht, sich beim Erziehen, Füttern und  Pflegen zu amüsieren! Auch dann noch, wenn Sie zum vierten mal die Treppen `runter und wieder `rauf gerannt sind, weil es so aussah, als müsse Ihr Welpe mal `raus (und dann doch nicht). Denn darum haben Sie Ihren Hund doch zu sich geholt: Um mehr Glück, Wärme und Fröhlichkeit im Haus zu haben. Die bessere Gesichtsfarbe und die neuen Beinmuskeln gibt es gratis dazu. 

Katharina von der Leyen:
Welpen-Praxisbuch
Alles Wichtige zu Auswahl, Eingewöhnung, Pflege und Erziehung

Ein Welpe kommt ins Haus! Von der Vorbereitung auf den Hundezuwachs, die Eingewöhnung im neuen Zuhause, bis zu Erziehung, Pflege und Beschäftigung – im Welpenpraxisbuch erfährt der Leser alles Wissenswerte rund um das Thema Hundewelpe. Die Journalistin und Hundeexpertin Katharina von der Leyen vermittelt dabei lebensnah und praxisorientiert, was man zum ersten Jahr mit dem Hundekind wissen muss. Ein perfekter Start ins Hundeleben!

ISBN: 978-3-8338-5724-9
gebundene Ausgabe

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Einkaufsliste für das Nötigste

Bevor Ihr Welpe bei Ihnen einzieht, sollten sie die Grundausstattung für das Leben mit Hund bereits im Haus haben, damit Sie für alles gewappnet sind.

  1. Erkundigen Sie sich, welches Futter Ihr Welpe bisher bekommen hat und bleiben Sie anfangs bei dieser Marke. Nach einer Woche können Sie langsam auf Leyen Futter für Welpen und Junghunde umstellen, aber nicht gleich zu Anfang: Das kleine Verdauungssystem ist noch sehr angreifbar, und das letzte, was Sie jetzt brauchen, ist ein Welpe mit Bauchweh oder Durchfall!
  2. Futter- und Wassernapf aus rutschsicherem, spülmaschinenfestem Material wie Steingut oder Metall mit rutschfestem Gummi-Bodenbelag
  3. Leine und Halsband Ein entsprechend kleines, verstellbares Nylonhalsband oder Geschirr und eine leichte, dünne, aber ausreichend stabile Leine (am besten Fettleder, die hält Vieles aus, lässt sich leicht reinigen und ist günstig) von mindestens 1,50m – besser noch 2,20m, um damit auch Übungen zu machen
  4. Halsbandanhänger mit Ihren eingravierten Telefonnummern. Auch wenn Ihr Welpe selbstverständlich gechipt wird, bekommen Sie ihn viel schneller zurück, falls er sich einmal verläuft, wenn er Ihre Telefonnummer dabei hat.
  5. Das Hundebett sollte weich, gemütlich, mit Rand (um das Kinn darauf zu legen und eine Möglichkeit zum Anlehnen zu geben) und waschbar (!) sein. Am besten ist es, Sie haben in jedem Zimmer, in dem Sie sich länger aufhalten (Küche, Arbeitszimmer, Wohnzimmer) ein Hundebett stehen, damit Ihr Hund immer einen Platz hat, auf den er sich zurückziehen kann.
  6. Stofftiere, die knistern, Bälle aus Kautschuk und Quietschspielzeuge sind immer der Renner. Achten Sie darauf, dass das Spielzeug so verarbeitet ist, dass Ihr Hund es nicht zerlegen (und bedenkliche Teile verschlucken) kann.
  7. Kauartikel aus Büffelhaut, getrocknetem Fisch, Dörrfleisch oder unbehandeltem Leder dienen nicht nur der Zahn- und Zahnfleischmassage, sondern auch der Beschäftigung und lenken den Welpen von Möbelbeinen und Teppichfransen ab.
  8. Kotbeutel (am besten aus recyclefähigem Material, denn es ist doch recht viel Plastik, was man im Laufe eines Hundelebens hinterläßt)
  9. Zeckenzange
  10. Welpenshampoo. Menschenshampoo ist nicht das Richtige, denn Hundehaut hat einen ganz anderen ph-Wert als Menschenhaut.
  11. Hundezahnbürste. Um wirklich gegen Zahnstein und Folge-Entzündungen angehen zu können, müssen auch Hundezähne gebürstet werden. Man kann eine weiche, sehr kleine Kinderzahnbürste verwenden oder Fingerlinge, mit denen man Zähne und Zahnfleisch sehr bequem abreiben kann.
  12. Kamm und Bürste. Für kurzhaarige Hunde ist am effektivsten ein Gummistriegel mit weichen Noppen. Rauh-, stock- und langhaarige Hunde brauchen eine Drahtbürste und einen Kamm, um Verfilzungen lösen zu können.
  13. Hundebox. Eine Hartschalen-Flugbox oder eine faltbare Softbox, in der Ihr Welpe in den ersten Wochen und Monaten  schlafen soll, bis er zuverlässig stubenrein ist. Weil Welpen üblicherweise nicht in ihr eigenes Bett machen,  wird er sich bemerkbar machen, wenn er aufs Klo muss. Die Box ist außerdem eine hervorragende Transportmöglichkeit fürs Auto oder ein sicherer Schlafplatz auf Reisen und im ungewohnten Hotelzimmer.
  14. Fleck- und Geruchsentferner. Junge Hunde bestehen aus sehr viel Flüssigkeit, und auch sonst geht in den ersten Wochen immer wieder mal mal etwas „daneben“.
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Machen Sie Ihr Haus welpensicher

Junge Hunde sind neugierig, untersuchen alles und nehmen alles in ihr kleines Maul. Gehen Sie daher aufmerksam durch Ihre Wohnung und entfernen alles, was Ihrem Welpen gefährlich werden könnte. Kaufen Sie einen Mülleimer mit Schwing- oder Tretdeckel, den Ihr Hund weder umwerfen noch öffnen kann. Sie werden sich wundern, was in Ihrem schönen, friedlichen Zuhause alles für ernstzunehmende Gefahren lauern.

  1. Arbeitszimmer: Kabel, Büroklammern, Klebstoffe, Scheren, Nägel, Nadeln, Schrauben, Druckerpatronen
  2. Küche und Bad: Reinigungsmittel, Messer, Scheren, Spülmaschinenmittel und Klarspüler, Tampons/Kondome
  3. Kinderzimmer: Spielfiguren aus Plastik, Legosteine, Mini-Schwerter, Plastiktierchen, Stofftiere/Puppen mit Glasaugen, Perlen – am besten sichern Sie das Kinderzimmer mit einem Kindergitter vor der Tür
  4. Schlaf- und Wohnzimmer: Kabel, Zigaretten/Aschenbecher, Schokolade/Pralinen, brennende Kerzen, Nylonstrümpfe
  5. Garten, Keller und Garage: Düngemittel, Insekten-, Ratten- und Mäusegift, Schneckenkorn, Ratten- oder Mausefallen, Angelhaken, Angelköder, Frostschutzmittel.
  6. Giftige Zimmerpflanzen: Alpenveilchen, Amaryllis, Primel, Prachtlilie, Ritterstern, Yucca, Christusdorn
  7. Unverträgliche Lebensmittel: Schokolade, Weintrauben und Rosinen, Kaugummis

Vergessen Sie nicht, den Chip registrieren lassen

Wenn Ihr Züchter oder das Tierheim es nicht für Sie übernommen haben, müssen Sie die Chipnummer (klebt im Impfpass) Ihres Hundes bei TASSO oder dem Deutschen Haustierregister registrieren lassen, sonst kann Ihr Hund bei einem eventuellen Fund Ihnen nicht zugeordnet werden.

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Welpen­erziehung

Bevor Ihr Welpe bei Ihnen einzieht, sollten sie die Grundausstattung für das Leben mit Hund bereits im Haus haben, damit Sie für alles gewappnet sind.

Stubenreinheit – Routine ist alles

Je kleiner der Hund, desto kleiner seine Blase. Die Blase eines Welpen ist dementsprechend sehr, sehr klein, und eine Blasenmuskulatur zum „Anhalten“muss sich erst im Laufe der Zeit entwickeln. Ihn also dafür zu bestrafen, wenn er ins Haus macht, bringt überhaupt nichts, außer dass er anfängt, sich vor Ihnen zu fürchten. Es liegt allein an Ihnen zu erkennen, ob und wann der Hund nach draußen muss, um ihn dann sofort nach draußen zu bringen, und zwar möglichst immer an die gleiche Stelle, damit er seinen Geruch wieder erkennt.

Ein acht Wochen alter Welpe kann im Wachzustand normalerweise ca. eine bis eineinhalb Stunden „aushalten“. Im Alter von drei Monaten schafft er schon zwei bis drei Stunden (außer, Ihr Welpe tobt und spielt, wacht gerade auf, hat gerade gefressen oder getrunken). Selbst erwachsene Hunde müssen sich durchschnittlich mindestens viermal am Tag lösen.

Bringen Sie Ihren Welpen immer nach draußen, wenn

  • Er gerade aufgewacht ist
  • Er gerade gefressen und/oder getrunken hat
  • Er Sie gerade fröhlich begrüßt
  • Er gerade irgendwo gespielt hat und nun mit deutlichen „Suchsignalen“ woanders hin spaziert
  • Er kleine Kreise zieht und auf dem Boden schnüffelt
  • Er gerade wild getobt hat

Behalten Sie Ihren Welpen immer im Blick, damit Sie sofort sehen, wenn er anfängt, sich einen Toilettenplatz zu suchen, nehmen Sie ihn dann hoch und tragen ihn schnell nach draußen auf seinen angestammten Toilettenplatz. Gehen Sie lieber zu oft als zu selten mit ihm nach draußen und verknüpfen Sie sein „Geschäft“ mit einem Wort, wie „Gassimachen“ o.ä., damit er später, wenn Sie mal auf Reisen sind, er unkonzentriert oder nervös ist, gleich weiß, was Sie von ihm wollen. Nach einiger Zeit hat der Welpe verstanden, dass das Haus keine Toilette ist, und wird von sich aus zur Garten- oder Haustür laufen, wenn er „mal muss“.

Wenn es im Haus ein Malheur gibt (und darauf können Sie sich ruhig schon mal gefasst machen), reinigen Sie die Unfallstelle gründlich mit einem Enzymreiniger aus dem Zoofachhandel, damit wirklich keine Gerüche zurück bleiben, die den Welpen auf den Gedanken bringen könnten, hier sei ein gemütlicher, warmer und zugfreier Toilettenplatz.

Alleine bleiben

Welpen laufen einem normalerweise auf Schritt und Tritt hinterher – denn ein Welpe, der verlassen wird, würde in der Natur nicht lange überleben. Deshalb muss er auch so furchtbar laut heulen, wenn Sie ihn alleine lassen, denn nach seinem Verständnis kann das nur ein Irrtum sein. Hunde, die zu früh alleine bleiben müssen, bekommen solchen Streß, dass sie Möbel zerkauen, Tapeten von der Wand reißen und das ganze Haus verwüsten. Wenn ein Hund erst einmal ein solches Verhalten zeigt, ist es sehr schwer, ihm diese tiefe Angst wieder zu nehmen und ein häufiger Grund, weshalb Hunde später wieder abgegeben werden.

Wenn man es richtig macht und dem Hund erlaubt, sich in seinem neuen Zuhause erst einmal sicher zu fühlen, bevor man ihn alleine läßt, lernt jeder Hund, dass seine Verzweiflung gar nicht nötig ist und Sie bald wieder kommen.

Alleinebleiben muss man üben – aber erst, wenn er alt genug ist, um eine gewisse Gelassenheit zu wahren. Das ist gewöhnlich nicht vor der 14. oder 15. Lebenswoche. Fangen Sie an, indem Sie ihm einen Kauknochen geben und dann, wenn er sich entspannt damit beschäftigt, den Raum zu verlassen und bei geschlossener Tür im Bad herumrumoren. Oder in der Küche. Wenn er vor der Tür weint, öffnen Sie die Tür erst, wenn er eine Jammer-Pause macht. Gehen Sie ohne ihn zum Briefkasten und machen Sie keinen Begrüßungsaufstand, wenn Sie wieder zur Tür hereinkommen: Sie waren ja nur ein paar Minuten weg! Sobald er diese kurzen Abwesenheiten akzeptiert, verlängern Sie die Phasen ein wenig. Geben Sie ihm vorher ein Futterspielzeug, das Sie z.B. mit Hundekeksen oder etwas Frischkäse befüllen, damit Ihr Weggehen nicht so furchtbar wichtig ist.  Schleichen Sie sich niemals aus dem Haus, sondern verabschieden Sie sich im immer gleichen, neutralen Tonfall. Je häufiger Sie üben, desto weniger wird ihm das Alleinebleiben etwas ausmachen. Die landläufige Meinung, dass Hunde kein Zeitgefühl haben, und stundenlang alleine ausharren können, wenn sie auch eine halbe Stunde schaffen, stimmt übrigens nicht: Im Gegenteil wissen Hunde ja auch ganz genau, wann Fütterzeiten sind, wann das Kind üblicherweise von der Schule kommt, etc.

Je intensiver und geduldiger Sie üben, desto weniger Stress ist mit dem Alleine bleiben verbunden; für beide Seiten. Zeigt Ihr Hund trotz intensivem Üben Stresssymptome, sollten Sie einen kompetenten Hundetrainer mit ins Boot holen.

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Vom Welpen zum Junghund

Ein Welpe macht in den ersten zwölf bis achtzehn Monaten seines Lebens eine unglaubliche Entwicklung durch, für die wir Menschen zwei Jahrzehnte benötigen: Von der Geburt über die Kindheit zur Pubertät, bis hin zur Geschlechtsreife und dem Erwachsensein. Wichtig ist, dass der Mensch seine Erziehung, die Art, wie er mit dem Hund umgeht und das, was er von seinem Hund verlangt den verschiedenen Entwicklungsstadien anpasst, damit ein vertrauensvoller, offener Hund aus ihm wird.

Bleiben Sie in der Erziehung fröhlich, gerecht, konsequent und ganz klar!

Hundeerziehung hat sich sehr verändert in den letzten zehn Jahren. Wir haben heutzutage andere Möglichkeiten, als mit Druck, Strafe oder gar Schlägen zu erziehen. Wir wissen, dass eine erfolgreiche Hundeerziehung vor allem über Motivation und Spaß funktioniert. Dabei gibt es individuelle Unterschiede unter den Hunden: Manche arbeiten sehr gerne mit dem Menschen zusammen und finden alles großartig, was ihnen angeboten wird, vor allem die Rassen, die für  die enge Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet wurden oder solche Rassen in ihren Genen haben – wie Hütehunde, Vorstehhunde oder viele der Begleithunderassen. Andere dagegen brauchen schon etwas mehr Überzeugung, um zu tun, was der Mensch von ihnen verlangt, und man muss sich großartige Belohnungs-Strategien ausdenken, um sie bei Laune zu halten. Wieder andere – wie viele der orientalischen Windhunderassen, Terrier oder der Herdenschutzhunde – tun sich schwer damit, überhaupt Befehle zu empfangen, weil sie über Jahrhunderte hinweg selbstständig und alleine arbeiten sollten.

Tatsache ist jedenfalls: Erziehung heißt vor allem, durch Wiederholungen Gewohnheiten aufbauen, bis das immer wieder wiederholte Verhalten zu zweiten Natur geworden ist. Einem Verhalten, das man nicht möchte, müssen Grenzen gesetzt werden – durch ein klares „Nein!“ oder „Laß’ das!“, ein bestimmtes Geräusch oder den Abbruch eines Spiels. Laut werden nützt nichts, sondern baut nur Druck auf (Hunde hören sehr viel besser als Menschen, man muss also nicht laut werden oder sie gar anschreien).

Mit Strafen kommt man nicht weiter, denn „Bestrafung“ funktioniert nur, wenn der Bestrafte nachvollziehen kann, warum er bestraft wird, also wenigstens ansatzweise unser Wertesystem begreift, um sich dann „zu bessern“. Das ist bei Hunden nicht der Fall. Sie machen nichts von dem, was sie tun, vorsätzlich, absichtlich oder gar, um uns „eins auszuwischen“. Ein kleines Kind malt nicht mit Lippenstift die Tapete an, um uns zu ärgern, sondern weil es eine gute Idee zu sein schien. Ein Hund kaut kein Loch ins Sofa, um uns zu ärgern, sondern weil keiner da war, um es ihm zu verbieten, weil er keinen Kauknochen hatte und seine Zähne aber juckten, oder weil ihm langweilig war. Und wenn er nicht hört, wenn wir ihn rufen, haben wir ihm bisher eben keinen zuverlässigen Rückruf beigebracht: Das ist also unsere nächste Aufgabe – „Komm’!“ ohne Ablenkung üben, bis es wie im Schlaf klappt, und erst dann wieder in den Hundepark zu gehen.

Korrekturen

Zur Erziehung gehört dazu, unerwünschtes Benehmen auch zu korrigieren. Jeder darf Grenzen setzen. Jede Mutter tut dies, wenn ihr etwas zu viel wird, jedes Kind muss lernen, Grenzen zu akzeptieren, jede gute Partnerschaft lebt davon, dass man die Grenzen des anderen wahrnimmt und respektiert.

Manch „schlechtes Benehmen“ lässt sich ohne großes Aufhebens einfach ignorieren: Wenn Ihr Welpe versucht, Sie anzuspringen, drehen Sie sich schnell weg und dem Hund den Rücken zu.  Beugen sich erst zu ihm herunter, um ihn zu streicheln oder zu begrüßen, wenn er (mal kurz) alle vier Füße auf dem Boden hat. Wenn Sie ihn ignorieren, nehmen Sie ihm das weg, was er ja dringend wollte: Ihre Aufmerksamkeit.

Wenn er allerdings gerade im Begriff ist, das Familienkaninchen oder Ihre Stradivari anzunagen, kann man das nicht einfach ignorieren.

Hierfür müssen Sie ein Wort etablieren, dass dafür sorgt, dass der Welpe das, was er tut, unterbricht. „Nein“ ist möglicherweise nicht das richtige Wort, weil man es den ganzen Tag lang in viel zu vielen, unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet, und damit seine Bedeutung für den Hund „aufweicht“.  „Laß’ das!“ ist vielleicht eine gute Alternative, oder Sie denken sich ein Fantasie-Wort aus, das nur dann verwendet wird, wenn Sie möchten, dass der Hund etwas unterlässt.

Ein im richtigen Moment eingesetztes „Laß’ das!“ wird den Welpen zumindest unterbrechen, wenn er gerade Ihre Schuhe schreddert. Sie brauchen nicht einmal die Stimme erheben, sondern ihn nur mit festem Ton  ansprechen und den Gegenstand entfernen, den er in Ruhe lassen soll. Manche Hunde sind allerdings etwas unempfindlicher, was ein „Laß’ das!“ betrifft – dann darf man sie auch mit dem Finger antippen, verbunden mit einem klaren, strengen „Laß’ das!“ – aber im direkten Zusammenhang mit dem „Vergehen“. Diskutieren Sie nicht, machen Sie eine Ansage – wir können von Hunden viel lernen, was das richtige Timing betrifft.

Lass’ das!

Legen Sie einen Keks auf die Handfläche und halten ihn dem Welpen hin. Möchte er den Keks nehmen, schließen Sie schnell die Hand und sagen „Lass’ das“. Nach kurzer Zeit öffnen Sie die Hand erneut und wiederholen Sie das Spiel. Meist lernen Welpen recht schnell, was „Lass’ das“ bedeutet und werden bald, wenn Sie die Hand öffnen, zur Seite gucken und sich vielleicht über die Nase lecken (das ist eine Art Entschuldigung  – man nennt es „Beschwichtigungssignal). Warten Sie ein bisschen und bieten Sie ihm den Keks wieder an mit dem Kommando „Nimm’ es“ (und ab jetzt gibt es Kekse NUR noch mit der Aufforderung „Nimm’ es“). Wenn dies funktioniert, steigern Sie die Anforderung und legen einen Keks vor sich auf den Boden. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund sich nicht auf den Keks stürzt, sondern stellen Sie sich so hin, dass Sie im Zweifellfall den Fuß darauf stellen können. Wiederholen Sie diese Übung so lange zuerst zuhause, und schließlich unter Ablenkung draußen, bis Ihr Hund den Keks so lange nicht anrührt, bis Sie ihn mit „Nimm’ es!“ freigeben.  

Das richtige Timing

Richtiges Timing ist das A und O in der Hundeerziehung. Bei Hunden hat man ca. 2–3 Sekunden Zeit, um ein erwünschtes Verhalten zu bestätigen oder einem unerwünschten Verhalten eine Grenze zu setzen. Alles was danach erfolgt, kann der Hund nicht mehr mit dem vorher gezeigten Verhalten in Verbindung bringen. Im Falle einer Belohnung ist das nicht weiter schlimm, der Hund wird sich über den „Gratis-Keks“ freuen. Wenn Sie ihm allerdings eine Grenze setzen wollen, ist es sehr wichtig, dass der Hund versteht, was genau Sie nicht wollen – sonst wird er Sie für unberechenbar halten.

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Mit dem Welpen unterwegs

Schonen Sie Ihren Welpen in den ersten Wochen. Er soll jetzt noch keine großen Spaziergänge machen, weil strammes Laufen seine Knochen und den Bewegungsapparat noch zu sehr belasten. Als Faustregel gilt: Eine Minute tatsächliches Gehen pro Lebenswoche. Viel wichtiger ist ausgiebiges Spielen auf einer Wiese oder im Garten, wo er die Möglichkeit hat, sich zwischendurch immer wieder hinzusetzen.

Wenn Sie mit ihm an der Leine laufen, passen Sie sich zu Anfang seinem Tempo an. Ziehen Sie keinesfalls daran, sondern sprechen Sie ihn an (die Leine ist kein Abschleppseil, sondern eine Begrenzung, die verhindern soll, dass er Ihnen verloren geht). Wenn er sich anfangs hinsetzt, lassen Sie ihn: Er muss die Welt ja erst kennen lernen.

Wenn Sie Ihren Welpen mit in die Stadt nehmen, dann nicht, um mit ihm shoppen zu gehen, sondern höchstens, um ihm verschiedene Eindrücke zu zeigen. Bleiben Sie mit Ihrem Welpen am Rande des Geschehens, damit er nicht von zu vielen Beinen (im Kaufhaus, in einer Einkaufsstraße), Eindrücken und Gerüchen überfordert wird. Wenn derlei überhaupt schon sein muss, bevor er nicht vier, fünf Monate alt ist, dann setzen Sie sich abseits mit ihm auf eine Bank und beobachten Sie gemeinsam das Straßenbild.

Lassen Sie sich und Ihrem Welpen Zeit. Solange Ihr Hund nicht isoliert und fern von normalen Geräuschen und anderen Menschen aufwächst, können Sie alle Besuche im Einkaufszentrum, in öffentlichen Verkehrsmitteln und in der Nähe von Spielplätzen irgendwann innerhalb der ersten sieben Monate machen, ohne dass Sie ihn unterfordern oder – viel schlimmer – mit Reizen überfrachten.

Autofahren

An das Autofahren müssen junge Hunde sich erst gewöhnen. Viele Welpen finden das gar nicht lustig, sind unruhig, zittern oder müssen sich übergeben. Machen Sie sich keine großen Sorgen: Die meisten Hunde wachsen aus der Autokrankheit wieder heraus, wenn sie ca. ein dreiviertel Jahr /ein Jahr alt sind. Es gibt verschiedene Gründe für die „Autokrankheit“: Manche Hunde halten viele Kurven nicht aus, oder ständiges Anfahren und Abbremsen, manche Hunde  Fahren Sie mit dem Welpen nicht Auto, nachdem Sie ihn gefüttert haben, und setzen Sie ihn zum Autofahren möglichst in eine Box, in der er nicht herumhopsen kann, und in der er keine vorbeiflitzenden Bäume, Häuser, etc. sehen kann.

Wenn Sie ein „Brech-Kind“ haben, setzen Sie ihn in das geparkte Auto, geben Sie ihm ein paar Kekse oder spielen Sie auf der Ladefläche ein bisschen mit einem Spielzeug, damit er das Auto mit fröhlichen Dingen verknüpft, und lassen Sie ihn wieder aussteigen. Machen Sie viele kleine, kurze Fahrten – nur einmal um den Block –, damit dem Welpen gar nicht erst schlecht wird, er Autofahrten nicht grundsätzlich als unangenehm abspeichert und ihm dann schon beim bloßen Autogeruch schon schlecht wird.  Sorgen Sie dafür, dass am Ende Ihrer Autofahrten etwas Tolles ist – ein Waldspaziergang, ein Matschspaziergang, ein anderer Hund zum Spielen, damit er sich trotzdem freut.

Wenn Sie eine lange Fahrt mit Ihrem Welpen machen müssen, dann sollten Sie nach Absprache mit Ihrem Tierarzt ein Medikament gegen Reisekrankheit geben, sonst wird die Fahrt für alle Beteiligten unvergesslich schrecklich.

Himmlische, fröhliche, herrliche Weihnachten Ihnen allen!
Wie schön, dass wir uns kennen!

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